Auteur: Knape, Joachim & Luppold, Stefanie [ed.]
Titre: Riederer, Friedrich, Spiegel der wahren Rhetorik (1493)
Revue/Collection: Gratia, Heft 45
Lieu èdition: Wiesbaden
Éditeur: Harrassowitz
Annèe edition: 2009
Pages: xxxviii, 479
Mots-clès: Héritage - Fortuna - Legacy, Rhétorique - Retorica - Rhetorics
Description: Diplomatic edition of the text published in Freiburg in 1493, with retention of the original 15th-century orthography. Introduction in modern German. Title on facsimile reproduction of original 1493 title page: Spiegel der waren Rhetoric : vss .M. Tulio .C. [i.e. Marcus Tullius Cicero] vnd andern getütscht.
[Abstract] Unter den ersten rhetoriktheoretischen Werken Deutschlands nimmt Friedrich Riederers Spiegel der wahren Rhetorik vom Jahre 1493 eine herausragende Rolle ein. Ehrgeiziges Ziel des humanistisch gebildeten Freiburger Kanzlisten und Buchdruckers Riederer (ca. 1450 ca. 1510) war es, nicht weniger als das gesamte, für ihn erreichbare Wissen zur Rhetorik in einer Summe zu verarbeiten und es denjenigen in gedruckter Form und in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen, die in Theorie oder Praxis mit Fragen der Kommunikations- und Vertextungskompetenz konfrontiert waren: Studenten und Lehrende der Universität, politische Funktionsträger der Stadt Freiburg, Kleriker sowie (angehende) Kanzlisten und Schreiber. Im Ergebnis finden wir ein äußerst originelles Werk in frühneuhochdeutscher Sprache, das die Leistung vollbringt, die antike Rhetoriktradition mit mittelalterlichen und humanistischen Theoriequellen zu verknüpfen, auf diese Weise eine allgemeine Rhetoriktheorie zu entwerfen, die auch mit einer Kanzlei- und Notariatsrhetorik zu verbunden ist. Riederers Spiegel der wahren Rhetorik ist damit ein Werk, das seinesgleichen selbst im lateinisch-humanistischen Kontext Deutschlands des 15. und 16. Jahrhunderts sucht. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Riederers Spiegel rezipiert. Johann Christoph Gottsched stellt in seiner Ausführlichen Redekunst von 1736 fest, seines Erachtens sei Friedrich Riederer derjenige, der die erste deutsche Rhetorik verfasst habe. Sowohl unter rhetorikhistorischem als auch allgemein wissenschaftsgeschichtlichem Aspekt stellt Riederers Werk damit ein besonders wichtiges Zeugnis früher text- und kommunikationsbezogener Theoriebildung dar.
Sigle auteur: Knape & Luppold 2009
Titre: Riederer, Friedrich, Spiegel der wahren Rhetorik (1493)
Revue/Collection: Gratia, Heft 45
Lieu èdition: Wiesbaden
Éditeur: Harrassowitz
Annèe edition: 2009
Pages: xxxviii, 479
Mots-clès: Héritage - Fortuna - Legacy, Rhétorique - Retorica - Rhetorics
Description: Diplomatic edition of the text published in Freiburg in 1493, with retention of the original 15th-century orthography. Introduction in modern German. Title on facsimile reproduction of original 1493 title page: Spiegel der waren Rhetoric : vss .M. Tulio .C. [i.e. Marcus Tullius Cicero] vnd andern getütscht.
[Abstract] Unter den ersten rhetoriktheoretischen Werken Deutschlands nimmt Friedrich Riederers Spiegel der wahren Rhetorik vom Jahre 1493 eine herausragende Rolle ein. Ehrgeiziges Ziel des humanistisch gebildeten Freiburger Kanzlisten und Buchdruckers Riederer (ca. 1450 ca. 1510) war es, nicht weniger als das gesamte, für ihn erreichbare Wissen zur Rhetorik in einer Summe zu verarbeiten und es denjenigen in gedruckter Form und in deutscher Sprache zur Verfügung zu stellen, die in Theorie oder Praxis mit Fragen der Kommunikations- und Vertextungskompetenz konfrontiert waren: Studenten und Lehrende der Universität, politische Funktionsträger der Stadt Freiburg, Kleriker sowie (angehende) Kanzlisten und Schreiber. Im Ergebnis finden wir ein äußerst originelles Werk in frühneuhochdeutscher Sprache, das die Leistung vollbringt, die antike Rhetoriktradition mit mittelalterlichen und humanistischen Theoriequellen zu verknüpfen, auf diese Weise eine allgemeine Rhetoriktheorie zu entwerfen, die auch mit einer Kanzlei- und Notariatsrhetorik zu verbunden ist. Riederers Spiegel der wahren Rhetorik ist damit ein Werk, das seinesgleichen selbst im lateinisch-humanistischen Kontext Deutschlands des 15. und 16. Jahrhunderts sucht. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Riederers Spiegel rezipiert. Johann Christoph Gottsched stellt in seiner Ausführlichen Redekunst von 1736 fest, seines Erachtens sei Friedrich Riederer derjenige, der die erste deutsche Rhetorik verfasst habe. Sowohl unter rhetorikhistorischem als auch allgemein wissenschaftsgeschichtlichem Aspekt stellt Riederers Werk damit ein besonders wichtiges Zeugnis früher text- und kommunikationsbezogener Theoriebildung dar.
Sigle auteur: Knape & Luppold 2009